Was ist Somatische Emotionale Integration®

Somatische Emotionale Integration® ist eine therapeutische Methode, die unsere Emotionen und Gefühle als Grundpfeiler unseres Erlebens als Menschen sieht. Gefühle haben ihren Ursprung in unserem Körper und so ist dieser der Hüter unseres Seins. All unsere Erfahrung, unser Sein und unser Denken wird von unserem Körper gespiegelt. Oft ohne, dass es in unser Bewusstsein dringt. Je tiefer und umfassender wir Körper und Emotionen bewusst wahrnehmen können, desto integrierter und ruhiger ist unser Denken und Handeln.

SEI® sieht sich als eine Potential orientierte Form therapeutischer Arbeit, die als Ziel hat, nicht noch ausführlicher intellektuell herzauszuarbeiten, welche Mängel wir haben, sondern als Ziel jeder Psychotherapie die Freundschaft mit sich selbst, ein Gefühl grundlegenden Wert-seins und einer Verbundenheit mit dem eigenen Körper, mit anderen Menschen und der Gemeinschaft sieht.

Was uns unglücklich macht

Menschen streben eine Psychotherapie an, wenn sie das Gefühl haben, dass die Erwartung, die sie vom Leben haben, nicht oder selten mit ihrer Realität übereinstimmt.

Aus diesem Spannungsfeld entsteht Unzufriedenheit oder sogar Leid. Wir alle haben bestimmte Vorstellungen vom Leben, die uns oftmals nicht bewusst sind. Wir haben Ideen davon, wie sich eine Beziehung anfühlen sollte, wie erfüllt wir von unserer Arbeit sein wollen und wie viel Freude wir vom Leben erwarten. Diese innere Blaupause legen wir über die Realität, die wir täglich leben.

Sind wir unzufrieden oder unglücklich gibt es nur 3 Möglichkeiten dies zu ändern:

  1. Wir ändern die Blaupause, also unsere Erwartungen vom Leben und damit auch unseren Blickwinkel und die Bewertungen
  2. Wir ändern unsere Prägung, die uns daran hindert unser Leben so zu leben, wie wir es möchten.
  3. Wir ändern unsere Lebensumstände so, dass sie mit unseren Erwartungen übereinstimmen.
  1. Man weiß heute, dass unsere Erwartungen und unsere Überzeugungen – also die Blaupause –, wie das Leben ist, sehr früh geprägt werden. Kinder wissen bereits alles über Kommunikation, bevor sie das erste Wort gesprochen haben. Wir lernen sehr früh, was wir von Beziehungen erwarten können und wie viel Freude das Leben birgt. Diese Blaupause ist unglaublich stark und widersteht sogar Jahren von gegenteiliger Erfahrung. Sind wir als Kinder zurückgewiesen worden, so erwarten wir dies auch als Erwachsene, selbst wenn wir seit Jahren nicht mehr zurückgewiesen worden sind. Außerdem genügt eine Erfahrung, um uns wieder in unserer Überzeugung zu bestätigen.

 

Manchmal entscheidet der Blickwinkel

PerspektiveUnsere Blickwinkel und Bewertungen bestimmen häufig, ob wir unser Leben und das was jetzt gerade geschieht genießen können. Unsere Bewertungen hängen oft von unserer Blaupause und unserer Prägung ab, aber sehr häufig sind sie auch geformt von der Gesellschaft und der Zeit in welcher wir leben. Es ist sehr wertvoll sich klar über bestimmte Bewertungen zu werden, die man mit sich herumträgt und welche Auswirkungen diese auf das eigene Leben haben. Ein Beispiel: Hat eine Frau als Bewertung gelernt, dass Frauen voll und ganz für ihre Kinder da sein sollten, so wird dies in ihrem späteren Leben wahrscheinlich mit ihrem Wunsch zu arbeiten kollidieren. Es gibt ein inneres Spannungsfeld, welches oftmals unbewusst ist, zwischen zwei sich wiedersprechenden Wertungen und Blickwinkeln.

Außerdem sind wir inzwischen zutiefst von Medien geprägt und es gibt praktisch keine Erfahrung, die man nicht schon im Fernsehen oder am Computer gemacht hat oder kennt. Wir haben z.B. tausende von Liebesgeschichten gesehen und diese prägen unsere Bewertung der eigenen Erfahrungen. Habe ich z.B. die Szene aus dem Film Titanic, in welcher  die beiden Hauptdarsteller am Bug stehen und sie mit ausgebreiteten Armen vor ihm steht und aufs unendliche Meer schaut, als Ausdruck vollkommener Liebe und Erfüllung gespeichert, so ist die Enttäuschung über Liebe und Beziehungen vorprogrammiert.

Leider scheitert es im wirklichen Leben schon bei der musikalischen Untermalung (was ich persönlich auch äußerst schade finde 🙂 .

Verletzungen erzeugen oft hinderliche Verhaltensmuster

  1. Unsere Prägung geht noch tiefer als die Ebene der Überzeugungen. Unsere Prägung sitzt im Körper, ja in den Zellen als Information fest. Sie ist sichtbar in unserer Haltung, in unserer Energie und in unserem Ausdruck. depressionMan könnte sagen, dass es schwer ist, die Blaupause zu verändern, wenn die Prägung unberührt bleibt. Stellen Sie sich vor, wie schwer es ist, in der Haltung der Figur viel Energie zu haben und echte Lebensfreude. Wenn Sie es nicht glauben, probieren Sie es aus!

In dieser Prägung, stecken alte Erlebnisse und Gefühle und manchmal ist es sinnvoll, diese wieder bewusst zu machen und zu betrauern. Trauer ist ein wesentlicher Bestandteil jedes wirklichen Veränderungs- und Wachstumsprozesses. Er bedeutet das Ende von etwas und den Neuanfang von etwas. Loslassen ist nicht leicht, selbst wenn es Prägungen und Verhaltensweisen sind, die uns nicht glücklich gemacht haben.

  1. Wir ändern unsere Lebensumstände, so dass sie mit unseren Vorstellungen übereinstimmen. Dieser handlungsorientierte Ansatz ist für den Anfang meist nur für Menschen sinnvoll, die schon recht frei von inneren Blockaden sind und keine größeren Hindernisse und Abgründe in sich tragen. Für diese kann es dann sofort darum gehen, neue Horizonte zu erschließen, das Erreichte zu wertschätzen und zu feiern. Es geht um Reflexion des Alltags, die Betrachtung noch offener Wünsche und Ziele und um die Umsetzung von Lebensvorstellungen.

Dieser Schritt ist für eine Potenzialorientierte Psychotherapie immer wichtig, denn wie Martin Seligmann der Begründer der Positiven Psychologie schon feststellte:

„Ich dachte, wenn ich Klienten helfe ihre Depression, Angst oder Traurigkeit loszuwerden, dann bekomme ich einen glücklichen Klienten. Doch das war nie der Fall. Stattdessen bekam ich eine leere Person.“ In diesem Sinne geht es auch darum neue Werte und Sichtweisen auf das Leben zu schaffen und gemeinsam mit Ihnen neue Möglichkeiten und Ressourcen zu finden, wie Sie Ihr Leben glücklicher leben können.“